Positive Verstärkung, was ist das eigentlich?

Vereinfacht ausgedrückt verstärkt man ein Verhalten positiv, damit das Tier es immer wieder zeigt. Es gibt 4 verschiedene Möglichkeiten die Wahrscheinlichkeit mit der ein Verhalten auftritt entweder zu verringern oder zu erhöhen. 


1. Man kann dem Tier etwas Angenehmes geben - positive Verstärkung

2. Man kann etwas Unangenehmes wegnehmen – negative Verstärkung

3. Man kann dem Tier etwas Unangenehmes hinzufügen – positive Strafe

4. Man kann dem Tier etwas Angenehmes entziehen – negative Strafe

 

Man sieht sofort, dass die 1. Variante angenehm für das Tier ist und die 3. Variante nicht. Bei der positiven Verstärkung ist das Gefühl des Tieres Freude, während es bei der negativen Verstärkung Erleichterung erfährt. 

Bei der positiven Strafe ist das Gefühl des Tieres Angst und bei der negativen Strafe erfährt das Tier Frust, da es keinen Erfolg gehabt hat. 

Im Training auf der Basis von positiver Verstärkung wird darauf geachtet, dass das Tier überwiegend Freude an den Übungen hat. Teil des Trainings ist aber auch manchmal  negative Strafe, wenn der Hund beispielsweise ein Verhalten noch nicht ganz korrekt ausführt, der Trainer aber weiß, dass das Tier die Aufgabe bereits besser gelernt hat und vor dem Belohnen noch wartet, ob das Tier es korrekt ausführt, um es dann positiv zu verstärken. 

Bei der negativen Verstärkung wird etwas Unangenehmes entfernt. Dabei ist aber zu berücksichtigen, dass dies zunächst heißt, das Tier in eine Situation zu bringen, wo es sich nicht wohl fühlt. Dabei entsteht Stress und es besteht die Gefahr einer Lernblockade, das heißt es herrschen keine optimalen Trainingsbedingungen mehr. 


Im Training mit positiver Strafe, wird etwas Unangenehmes hinzugefügt. Eine oft nicht berücksichtigte Tatsache ist, dass das Tier bei der Anwendung von positiver Strafe nicht lernt, was es eigentlich tun soll und es wird das Gefühl von Unsicherheit, Furcht oder gar Angst erzeugt.

Angst blockiert das Lernen, führt zu einer schlechten Beziehung zum Tierhalter und kann sich früher oder später auch in psychischen sowie körperlichen Erkrankungen manifestieren. Zudem besteht die Gefahr der Fehlverknüpfung und das Tier verbindet etwas ganz anderes mit der ihm zugefügten Strafe. 

Also sollte man sich als guter Tiertrainer auf die positive Verstärkung konzentrieren und auf die negative Verstärkung sowie die positive Strafe im Training verzichten. Bei der Anwendung von negativer Strafe  (etwas Angenehmes wird weggenommen/vorenthalten) muss man damit rechnen, das Frust erzeugt wird. Besonders bei Tieren, die eine sehr geringe Frusttoleranz haben, ist Vorsicht geboten und man sollte bei wiederholtem Aufkommen von Frust sein Training nochmal neu überdenken und eventuell Zwischenschritte in den Trainingsplan integrieren, so dass das Tier wieder vermehrt Erfolg haben kann. 

Inhalte von Youtube werden aufgrund deiner aktuellen Cookie-Einstellungen nicht angezeigt. Klicke auf “Zustimmen & anzeigen”, um zuzustimmen, dass die erforderlichen Daten an Youtube weitergeleitet werden, und den Inhalt anzusehen. Mehr dazu erfährst du in unserer Datenschutz. Du kannst deine Zustimmung jederzeit widerrufen. Gehe dazu einfach in deine eigenen Cookie-Einstellungen.

Zustimmen & anzeigen

Fazit: 

Training über positive Verstärkung erzeugt Freude beim Tier, trägt zu einer guten und vertrauensvollen Beziehung zwischen Mensch und Tier bei. Das Tier traut sich immer mehr zu und hat schnell Lernerfolge. Das schönste an dieser Art des Trainings ist, dass man das Tier wirklich kennenlernt und Tiere, die mit gutem belohnungsbasiertem Training ausgebildet wurden/werden strahlen meiner Meinung nach förmlich. 

Ich bin sehr dankbar, für die Welt des positiven Tiertrainings und wünsche mir sehr, dass immer mehr Menschen umdenken oder vielleicht sogar von Anfang an diesen großartigen Weg im Umgang mit ihren Tieren beschreiten, für Mensch und Tier. 

Quellenangaben: Handbuch für Hundetrainer 3., aktualisierte und erweiterte Auflage von Celina del Amo & Viviane Theby

Maulkorbtraining über positive Verstärkung

Beim Thema Maulkorb scheiden sich die Geister. Die einen erkennen, dass ein Maulkorb ein wichtiges Hilfsmittel sein kann, die anderen haben persönliche oder gesellschaftliche Scheu einen Maulkorb einzusetzen! Hier findest du meinen Artikel und meinen Mini-Onlinekurs, in dem du lernst, deinen Hund Schritt für Schritt an einen Maulkorb zu gewöhnen...

Vorausschauendes Spazieren gehen

Gerade in städtischen Wohngegenden haben Hunde unheimlich viele unterschiedliche Reize zu verarbeiten. Im 1. Teil gibt es Tipps & Tricks, mit denen du deinen Alltag mit Hund vereinfachen kannst!

Management in der Wohnung

Auch in der Wohnung kann gutes Management eine hervorragende Möglichkeit sein, um dem Hund und sich selbst das Leben zu erleichtern! Mehr erfährst du in Teil 2! 

Du möchtest mehr über das Training mit positiver Verstärkung erfahren? Dann empfehle ich dir folgende tolle Produkte:

*Click! 

Clickertraining basiert auf den seit Jahrzehnten bekannten und wissenschaftlich fundierten Grundlagen des Lernens. Mit jedem „Click“ markiert der Mensch punktgenau und schnell das gewünschte Verhalten des Hundes. Der „Click“ kündigt die folgende Belohnung an und der Hund wird so in seinem Verhalten „positiv bestärkt“. 

*Einfach erklärt

 Viviane Theby zeigt kurz und verständlich, worauf es wirklich ankommt und wie du schon in kurzer Zeit erstaunliche Erfolge mit deinem Hund erreichen kannst. Lerne die fast unbegrenzten, faszinierenden Möglichkeiten des Clickertrainings kennen und verändere deine Beziehung zu deinem Hund für immer – denn ab sofort wird er dich verstehen! 

*Nicht nur Leckerchen

 Belohnen ist weit mehr als nur gelegentlich Leckerchen geben: Im richtigen Belohnen steckt ein riesiges Potenzial, um das Training von Hunden effektiver zu gestalten und gewünschte Verhaltensweisen felsenfest zu verankern.  Damit du die Verstärker nicht nur verstehen, sondern auch anwenden kannst, bietet das Buch zahlreiche Praxisübungen zur Verfeinerung deiner eigenen Technik. Denn: Training ist ein Handwerk, das man lernen kann. 

*Schlaue Hunde

 Hier geht es nicht mehr nur um einfache Tricks, sondern um komplexe Aufgaben, mit denen die kognitiven Fähigkeiten deines Hundes weiter gefördert werden. Ob Formen unterscheiden, "Zeig das Größte", Zahlenkonzepte oder "Mach nach, was ich mache": Hier wird eindrucksvoll klar, dass nicht die Intelligenz der Hunde, sondern das Können des Trainers darüber entscheidet, wie weit wir in der Kommunikation mit Hunden vordringen können. 

 * Wenn du die Produkte über meine Links erwirbst, kostet dich das nicht mehr und ich erhalte eine kleine Provision :)