Management im Hundealltag
Ich habe beschlossen diese Artikel-Reihe zu schreiben, weil ich weiß, wie wichtig Managementmaßnahmen im Alltag mit Hund und manchmal sogar die Lösung für ein bestimmtes Problem sein können. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass man im Alltag manchmal auf die einfachsten Dinge nicht kommt und sich erst, nachdem man gute Tipps bekommen hat, fragt, warum man da eigentlich nicht selber drauf gekommen ist.
Was sind eigentlich Managementmaßnahmen?
Bei Managementmaßnahmen handelt es sich um Dinge, die man tun kann, damit ein unerwünschtes Verhalten gar nicht erst gezeigt wird. Bei diesen Maßnahmen geht es nicht um Training, da der Hund lediglich aus Situationen, mit denen er vielleicht noch nicht gelernt hat umzugehen, ferngehalten wird. Das kann Mensch und Hund eine Menge Stress ersparen. Da es unheimlich viele Managementmaßnahmen gibt, wird es auch mehrere Artikel zu dem Thema geben. Den Anfang macht das vorausschauende Spazierengehen.
Teil 1: Vorausschauendes Spazierengehen
Gerade in städtischen Wohngegenden haben Hunde unheimlich viele unterschiedliche Reize zu verarbeiten. Nicht nur mit vielen anderen Hunden, sondern auch Menschen mit verschiedenem Aussehen, kreischenden Kinder, Verkehr und vielem mehr, müssen sie sich auseinandersetzen.
Ich beobachte immer wieder, dass dies für viele Hunde eine Überforderung darstellt, sie sozusagen „abschalten“ oder ein eindeutiges Angst-Display aufweisen. Oft ist das, dem Hund Zugemutete einfach zu viel und kann sich in Verhaltensauffälligkeiten oder körperlichen Erkrankungen manifestieren.
Ich selbst habe dies vor einigen Jahren feststellen müssen vor allem bei meiner kleinen Hündin Lilly. Seit wir ihren Alltag entschleunigt, mehr Zeit für Ruhephasen integriert und auch die Länge der Spaziergänge deutlich reduziert haben, geht es ihr wesentlich besser. Oft ist weniger mehr...
Zudem hat man es ja glücklicherweise in der Hand, wo und wann man mit seinem Hund spazieren gehen kann. Wenn der Hund Probleme mit Artgenossen und/oder Menschen hat, so bietet es sich an, zunächst als Managementmaßnahme dort spazieren zu gehen, wo es ruhig ist, so dass der Hund das unerwünschte Verhalten nicht zeigen kann und somit auch nicht festigt. Solange das Training am unerwünschten Verhalten dauert, sollte man den Hund nicht mehr in Situationen bringen, mit denen er noch nicht umgehen kann. Ein guter Hundetrainer, der auf Basis der positiven Verstärkung arbeitet, wird das Problem mit anderen Hunden/Menschen gemeinsam mit dem Hund-Mensch-Team in der Regel lösen können.
Bei der Problematik mit Hundebegegnungen, kann man auf Seitenwechsel oder Sichtbarrieren zurückgreifen. Wenn man weiß, dass ein anderer Hund dem eigenen zu nah kommt und dieser wahrscheinlich unerwünschtes Verhalten zeigen wird, so kann man als Managementmaßnahme zum Beispiel einfach die Straßenseite wechseln und so mehr Distanz für seinen Hund schaffen. Wichtig hierbei ist, dass man den Seitenwechsel durchführt, bevor der Hund unerwünschtes Verhalten zeigt, da man sonst sehr wahrscheinlich das Verhalten mit dem Aufbau der Distanz bzw. dem Entkommen aus der unangenehmen Situation verstärkt/belohnt.
Mit Sichtbarrieren meine ich, dass man parkende Autos oder andere Dinge nutzen kann, damit der eigene Hund den anderen vielleicht gar nicht erst sieht oder der Sichtkontakt unterbrochen wird. Das sind einfache Möglichkeiten mit großer Wirkung. Allerdings lernt der Hund nicht, wie er sich verhalten soll, wenn ihm ein Hund entgegen kommt. Dies muss im Training geübt werden. Solange das Problem besteht, kann man auch einfach Uhrzeiten für den Spaziergang wählen, zu denen vielleicht kaum Jemand unterwegs ist oder man setzt den Hund ins Auto und wählt eine ruhige Spazierstrecke aus.
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Im Video sieht man, wie meine Hündin Smilla selbst Distanz zu einem möglichen Auslöser aufbaut und damit für sich die Situation auflöst. Sich Abwenden und Distanz aufbauen wäre ist ein mögliches Alternativverhalten zu unerwünschten Reaktionen, wie beispielsweise Verbellen und/oder in die Leine springen!
Warum sollte man diese Managementmaßnahmen umsetzen?
Wie schon erwähnt, kann es Situationen geben, in denen der Hund unerwünschtes Verhalten, wie beispielsweise Verbellen von Menschen oder Artgenossen, zeigt. Würde man den Hund nun immer wieder in Situationen bringen, wo er das Verhalten zeigt, dann verfestigt sich dieses Verhalten und es wird immer schwieriger im Training ein alternatives Verhalten aufzubauen oder eine Gegenkonditionierung durchzuführen.
Eine andere Möglichkeit ist das „Bogen laufen“, wenn der eigene Hund und ein Artgenosse frontal aufeinander zu laufen, kann man mit dem eigenen Hund einen Bogen nach rechts oder links laufen. Damit erreicht man nicht nur mehr Abstand, sondern es handelt sich hierbei auch um ein freundliches Verhalten von Hunden untereinander. Frontale Begegnungen gelten eher als unfreundlich unter unseren Vierbeinern.
Eine andere schöne Möglichkeit ist, sich auf den Spaziergang mit einer positiven Einstellung und Gelassenheit vorzubereiten. Wenn dem Hundehalter 1000 Sachen durch den Kopf gehen und er eventuell zusätzlich noch Ärger zu Hause oder auf der Arbeit hat, dann wirkt sich dies auch auf den Hund aus. Der Mensch ist dann gar nicht mehr im „Hier und Jetzt“ und sein Hund wird dies spüren, die Stimmung wird sich wahrscheinlich übertragen und der Hund wird höchstwahrscheinlich überall sein, nur nicht beim Halter. Ich kenne dies Problem auch und habe für mich die Meditation entdeckt. Es ist wirklich sehr erstaunlich, wie sehr sich das Verhalten der Hunde verändert, wenn ich sozusagen, ganz bei mir bin, es ist dann so, als seien sie auch ganz bei mir und dies ohne, dass ich irgendwas trainiere. Mit der positiven Einstellung meine ich, dass man sich nicht vor dem Spaziergang vorstellt, was heute alles schief gehen könnte, sondern man mit der Einstellung losgeht, dass alles gut laufen wird.
Ich hoffe ich konnte dir mit diesem Artikel eine kleine Hilfe für den Alltag mit deinem Hund sein und freue mich, wenn du neugierig auf Teil 2 geworden bist! :)
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Nur wenn wir uns in einen „inneren Raum“ jenseits von Gedanken, Emotionen und reaktivem Verhalten bewegen, erfahren wir Liebe und eine allumfassende Intelligenz. Bei vielen Menschen hat sich das Denken schon lange verselbstständigt und ist andauernd mit Vergangenheit oder Zukunft beschäftigt! Das Problem ist, dass uns das vom eigentlichen Dasein abhält...
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