Verschiedene Arten des Hundetrainings – Targettraining, Freies Formen & co
Um einem Hund ein bestimmtes Verhalten beizubringen oder ein Verhalten immer wahrscheinlicher zu machen, gibt es verschiedene Wege. In diesem Artikel möchte ich das Targettraining, das Freie Formen, das Locken und die Möglichkeit Verhalten einzufangen näher betrachten...
Targettraining
Das englische Wort Target bedeutet Ziel und ist im Tiertraining ein gebräuchlicher Begriff. Als Target kann man viele unterschiedliche Dinge verwenden und man kann auch verschiedene Targets für verschiedene Verhalten benutzen.
So gibt es beispielsweise Bodentargets, die sich besonders gut dafür eignen, dass der Hund sie mit der Pfote berührt oder ein „Nasentarget“, das man verwenden kann, um es den Hund mit seiner Nase berühren zu lassen.
Targets können dann im Training für vielfältige Aufgaben eingesetzt werden, wie zum Beispiel für das Laufen neben dem Menschen, für Gymnastikübungen oder der Hund lernt mit Hilfe eines Targets eine Tür zuschließen. Alles, was dem Hund möglich ist, kann trainiert werden. Man kann auch eigene Körperteile als Target nutzen. Bei der Übung „Bei Fuß“ kann der Hund zum Beispiel lernen, mit seiner Schulter den Oberschenkel des Hundehalters dauerhaft zu berühren oder er lernt die Hundedecke als Target kennen und verknüpft so die Berührung seines Bauches mit der Decke.
Auch im Training auf Distanz, wie beispielsweise beim Hoopers-Agility können anfangs Bodentargets als Hilfsmittel eingesetzt werden, um den Hund auf Distanz zu schicken und/oder verständlich zu machen, dass er ein Gerät, wie etwa einen Tunnel oder einen Hoop durchqueren soll.
Das Tolle am Targettraining ist, dass es Mensch und Hund sehr viel Freude bringen und das Training deutlich erleichtern kann.
Beispiele für Targettraining
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So vielfältig kann Targettraining aussehen...
Freies Formen
Beim freien Formen handelt es sich um Clickertraining, bei dem der sekundäre Verstärker (Click des Clickers oder Markerwort) unverzichtbar ist. Der Hund erhält bei dieser Form des Trainings keinerlei Hilfen außer dem Click des Clickers oder das Markerwort und seine Belohnung in Form von Leckerchen.
Der Trainer sollte beim freien Formen seine Belohnungskriterien sehr genau kennen, damit er den Hund kleinschrittig zum Zielverhalten führen kann. Man kann einen Gegenstand in das Training integrieren oder man kann ein Verhalten formen, das der Hund mit seinem Körper tut, wie beispielsweise Nicken, Hochspringen und vieles mehr. Es ist sehr wichtig, dass man dabei sehr kleinschrittig vorgeht und den Hund für „Zwischenziele“ belohnt, andernfalls kann Frust für Mensch und Hund entstehen.
Das Freie Formen mit einem Gegenstand ist etwas einfacher und sollte die erste Wahl sein, wenn man es ausprobieren möchte. Das Tolle an dieser Art des Trainings ist, dass man unheimlich kreativ werden und es bei gutem Training Mensch und Hund viel Freude bereiten kann.
Das freie Formen ist für den Hund sehr konzentrationsintensiv, denn er muss die ganze Zeit nachdenken und selbst herausfinden, was er tun muss, um Erfolg zu haben. Beim Training sollte Einfühlungsvermögen vorhanden sein und man sollte besonders auf mögliche Überforderungssignale des Hundes achten.
Am besten überlegt man sich vorher grob, welche Verhaltensweisen man vom Hund erwartet, um beim Training selbst dann schnell genug reagieren zu können. Wenn der Hund dann einen kleinen Durchbruch im Training hat, kann man sehr schön eine Jackpotbelohnung (zum Beispiel mehrere Leckerchen) einsetzen!
Beispiele für freies Formen
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Freies Formen kann mit vielen verschiedenen Gegenständen trainiert werden!
Locken
Das Locken kann besonders gut am Anfang eines Trainingsziels verwendet werden. Wenn man dem Hund beispielsweise das Sitzen beibringen möchte, so kann man im ersten Schritt ein Leckerchen vor seiner Nase leicht nach oben, über den Kopf des Hundes führen. Die meisten Hunde setzen sich beim Verfolgen des Leckerchens hin und man kann sie dann in dieser Position belohnen. Auch wenn der Hund zum Beispiel lernen soll, der Hand zu folgen, dann kann man im ersten Schritt einfach ein Leckerchen als Lockhilfe nehmen. Es gibt viele verschiedene Übungen, bei denen Locken zu Anfang durchaus eine gute Wahl ist. Man sollte das Locken aber früher oder später ausschleichen, damit der Hund das Verhalten richtig lernen kann und nicht nur auf das Leckerchen fixiert ist oder die Übung dann nur macht, wenn er die Belohnung vorher sieht.
Beispiele für Locken
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Locken - ein guter Start für viele Verhalten
Verhalten einfangen
Bei dieser Form geht es vor allem darum, seinen Fokus auf das erwünschte Verhalten beim Hund zu richten. Oft wird nur das Verhalten gesehen, dass der Hundehalter nicht möchte. Nun hat man aber die Möglichkeit, das erwünschte Verhalten zu verstärken, so dass der Hund es von sich aus immer öfter zeigen wird.
Ein schönes Beispiel ist das freiwillige oder spontane Umorientieren des Hundes zum Menschen. Wenn man also mit seinem Hund unterwegs ist und er sich dann, von sich aus zu uns umdreht, können wir das mit dem Markerwort/Clicker einfangen und belohnen. In Zukunft wird der Hund dann immer aufmerksamer, da sich das Verhalten für ihn ja gelohnt hat.
Auch beim Anti-Jagdtraining gibt es zum Beispiel die Übung „Wege markern“. Damit ist gemeint, dass man den Hund dafür belohnt, dass er schön auf dem Weg läuft und eben nicht in Dickicht läuft um eine Spur oder ähnliches zu verfolgen.
Auch bei Hundebegegnungen, kann man freundliches Verhalten gegenüber Artgenossen verstärken. Hierbei würde ich allerdings keine Leckerchen zur Belohnung geben, um Ressourcenverteidigung vorzubeugen. Stimmliches Lob kann hierbei auch verstärkend auf das nette Verhalten des Hundes wirken. Das sind nur einige Beispiele, welche Verhalten man einfangen und belohnen kann. Vielleicht hast du Lust und begibst dich mit deinem Hund mal auf die Jagd nach erwünschtem Verhalten und ich bin sicher, du wirst erstaunt sein, wie viel tolles Verhalten dein Hund bereits zeigt!
Beispiele für Verhalten einfangen
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Verhalten, dass sich lohnt wird immer häufiger gezeigt!
Ich wünsche dir und deinem Hund alles Gute und viel Freude beim Training! :)
Quellenangaben:
Verstärker verstehen von Viviane Theby / Clickertraining leicht gemacht von Viviane Theby / Clickertraining von Monika Gutmann / Handbuch für Hundetrainer von Celina Del Amo und Viviane Theby
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